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  • Was ist der Unterschied zwischen verschiedenen Kernmaterialien für Induktivitäten?

    Induktivitäten nutzen unterschiedliche Kernmaterialien, die jeweils besondere Eigenschaften und Vorteile bieten. Hier eine Übersicht:

    blog_ What Is Difference Between Each Inductor Core Materials 2

    Ferritkern

    Ferrit ist ein magnetisches Material aus Eisenoxid kombiniert mit anderen Metallen und besitzt eine kristalline Struktur. Diese Struktur entsteht durch sorgfältiges Sintern des Ferritmaterials bei hohen Temperaturen. Die Basisformel lautet xxFe₂O₄, wobei „xx“ verschiedene Metalle bezeichnet. Häufige Kombinationen sind Mangan-Zink (MnZn) und Nickel-Zink (NiZn). Diese Materialien lassen sich leicht magnetisieren.

    Keramikkern

    Keramik wird häufig als Kernmaterial für Induktivitäten eingesetzt, hauptsächlich zur Stabilisierung der Wickelstruktur oder zur Positionierung der Anschlüsse. Keramik weist einen sehr niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten auf. Diese Eigenschaft sorgt für eine hohe Stabilität der Induktivität über einen großen Temperaturbereich. Keramik ist nicht magnetisch, daher trägt sie nicht zur magnetischen Permeabilität bei. Induktivitäten mit Keramikkern werden oft als „Luftkerne“ bezeichnet. Sie eignen sich besonders für Hochfrequenz-Anwendungen, in denen niedrige Induktivität, sehr geringe Kernverluste und hohe Gütefaktoren erforderlich sind.

    Kool Mµ®-Kern

    Kool Mµ® ist ein magnetisches Material mit einem eingebauten Luftspalt. Diese offene Struktur ermöglicht es dem Kern, eine höhere magnetische Feldstärke zu speichern als andere magnetische Materialien wie Ferrit. Das Ergebnis: Der Induktor kann höhere Gleichströme führen, bevor er sättigt. Kool Mµ besteht aus einem Nickel-Eisen-Pulvergemisch (ca. 50 % Nickel, 50 % Eisen) und ist in verschiedenen Permeabilitäten erhältlich. Es bietet höhere Permeabilität als Eisenpulver und reduziert Kernverluste. Kool Mµ eignet sich besonders gut für leistungselektronische Schaltungsanwendungen, ist aber kostspieliger als Eisenpulverkerne.

    MPP-Kern

    MPP steht für Molypermalloy-Pulver. Dieses magnetische Material verfügt ebenfalls über einen offenen Luftspalt, wodurch es höhere magnetische Feldstärken aufnehmen kann – ähnlich wie Kool Mµ®. MPP-Kerne bestehen aus Nickel, Eisen und Molybdän. Sie speichern mehr Energie und haben eine höhere Permeabilität als Kool Mµ®. Dank dieser Eigenschaften sind MPP-Kerne sehr leistungsfähig in Schaltanwendungen. Allerdings sind sie deutlich teurer.

    Eisenpulverkern

    Eisenpulverkerne bestehen nahezu vollständig aus gepresstem Eisenpulver, das mithilfe eines Bindemittels wie Phenolharz oder Epoxid zusammengehalten wird. Auch hier ist ein verteilter Luftspalt vorhanden, wodurch höhere Gleichströme möglich sind. Sie sind kostengünstig und zeigen oft stabilere Temperaturverläufe als Ferrit.

    Laminierte Kerne

    Laminierte Kerne bestehen aus mehreren dünnen Metalllagen, die stapelweise miteinander verbunden sind. Sie bestehen aus verschiedenen Materialien und Dickenversionen. Durch Ausrichtung des Kristallgefüges lassen sich Leitfähigkeit und Verluste optimieren. Die einzelnen Schichten sind üblicherweise mit einer isolierenden Oberfläche versehen. Laminierte Kerne finden häufig in Transformatoren Anwendung, seltener in Induktivitäten.

    FAQ

    Worin unterscheiden sich Ferrit- und Keramikkerne?

    Ferrit ist magnetisch und erhöht die Permeabilität, während Keramik nicht magnetisch ist und vor allem Formstabilität bietet – ideal bei Hochfrequenzanwendungen.

    Für welche Anwendungen eignet sich ein Luftkern-Induktor?

    Luftkern-Induktoren (Keramikkern) sind perfekt für Hochfrequenzanwendungen mit niedriger Induktivität und geringem Verlust.

    Warum ist Kool Mµ® effektiver als Ferrit?

    Kool Mµ® besitzt einen eingebauten Luftspalt und speichert höhere magnetische Flussdichten. Es trägt so zu besserer Leistung und geringeren Verlusten bei.

    Wo werden MPP-Kerne bevorzugt eingesetzt?

    MPP-Kerne sind besonders geeignet für Schaltanwendungen, bei denen hohe Energie- und Feldstärken gefragt sind – in der Energieelektronik, aber teurer als andere Materialien.

    Warum sind Eisenpulverkern so günstig?

    Eisenpulverkerne bestehen aus gepresstem Eisen mit einem Luftspalt. Sie bieten stabile Temperaturverläufe und hohe Belastbarkeit bei geringen Kosten.

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